45 Tage in Ecuador

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Wir sind jetzt also schon über einen Monat in Ecuador und seit meinem letzten Beitrag sind mal wieder ein paar Dinge geschehen.

Zum Beispiel haben wir am 06. September unser erstes kleines Erdbeben hier erlebt. Wir waren an dem Abend anlässlich Sarahs Geburtstag etwas Essen und waren auch in einer kleinen Bar, als es passierte. Ich habe es in dem Moment, als es passiert ist, gar nicht richtig wahrgenommen, sondern erst, als Jule auf die Lampe, die schaukelte, zeigte und auch die Barbesitzer auf die Terrasse liefen, um auf die Straße zu sehen. Glücklicherweise ist niemandem etwas passiert, aber als ich am nächsten Tag mit den Tías darüber sprach, merkte ich sofort, dass sie doch ziemlich Angst und Panik zu dem Zeitpunkt hatten. Mir wurde dann erklärt, dass es an dem starken Erdbeben von 2016 lag. Bei diesem Beben starben mehr als 600 Personen und über 27.000 wurden stark verletzt. Einige Kinder haben dabei auch Verwandte und Freunde verloren und sind davon noch ein wenig traumatisiert, weshalb sich die Tías in der Nacht besonders um sie gekümmert haben. Aber nach dem Morgen war es dann auch kein Thema mehr und der Alltag lief wie immer.

An dem Wochenende sind wir dann, wie angekündigt, nach Quito gefahren. Mit dabei waren noch Greetje und Sarah. Es war ein sehr schönes und spaßiges Wochenende. Da wir ein kleines Apartment in der Nähe der Altstadt hatten, haben wir uns dort auch mit den Freiwilligen aus Quito getroffen. Sonntags waren wir dann auf dem Teléferico von Quito, also einer Seilbahn, die uns auf den Berg Pichincha transportiert hat. Anscheinend waren wir mit den Gedanken woanders, denn keine von uns hatte daran gedacht, dass es weiter oben noch kälter sein könnte, als es in Quito eh schon war (im Vergleich zu Santo ist Quito mit 18-19° schon kalt). Wir sind also nur mit T-Shirt und einer dünnen Jacke dort hoch. Es war trotzdem sehr schön und echt überwältigend, wie groß bzw. wie lang Quito doch ist. Auf dem Berg gab es auch ein paar kleine Läden und einer hatte so ein paar traditionelle Gegenstände im Verkauf, darunter Taschen und Kleidung aus Alpakawolle, da musste ich mir natürlich einfach einen Poncho kaufen. Er wärmt aber auch gut.

Die Woche darauf hatten die Kinder dann eine Woche Ferien, bis auf die Mädchen, die auf eine Behindertenschule gehen. Es gab dann ein besonderes Programm für die Woche. Es kamen ein paar Leute aus dem Ministierum für Gesundheit vorbei und es wurde auch ein Ausflug in eine Kommune der Tsachilas gemacht. Dort kam eine Tanzgruppe vorbei, die traditionelle Tänze aus Ecuador, der Tsachilas, aus Mexiko und aus Peru präsentierte. Jule, Mona und ich boten Zumba und Yoga an, es wurde gebastelt und die Kinder machten auch einen Ausflug zum Schwimmen an einen Fluss. Es war also mal eine etwas andere Woche, die auch etwas entspannter ablief. Wir konnten auch länger schlafen, da wir von halb neun bis halb sechs gearbeitet haben (mit einer Stunde Pause zwischendurch).

Unseren zweiten Monat haben wir etwas unspektakulär begonnen, denn wir sind zu Abwechslung am Wochenende in Santo Domingo geblieben. Wir sind auf den Berg Bombolí gestiegen, der 5 Minuten von hier entfernt ist. Der Aufstieg war dann doch etwas anstrengender als gedacht, aber es war entspannend und es hatte sich schon gelohnt. Leider konnten wir nur auf der einen Hälfte des Berges bleiben, da die andere Seite privat ist. Ansonsten haben wir die meiste Zeit in unseren Haus verbracht, wir haben jetzt sozusagen 2 Wochen sturmfrei, da die zwei unteren Etagen renoviert werden, um die Wände vor Feuchtigkeit zu schützen. Wir haben die Zeit aber auch genutzt, da wir uns in einem Bastelladen etwas buntes Papier, Stifte und Klebeband gekauft und uns jeweils einen Kalender gebastelt haben, damit die Wände nicht mehr so leer sind. Außerdem haben wir Alpacasaboveecuador erstellt, eine Instagramseite auf der wir Landschaftsbilder von Ecuador posten und auch Einblicke in das Land geben.

Damit wünsche ich eine schöne Woche aus Ecuador!

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Ziemlich zu Beginn des Besuches in der Kommune der Tsachilas wurde uns mit einer roten Farbe aus einer Pflanze das Wort Gesundheit ins Gesicht gemalt hat. War nachher auch ziemlich schwer abzuwaschen.
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