26 Tage in Ecuador

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Schon fast vier Wochen sind wir nun in Ecuador und seit meinem letzten Beitrag haben sich einige Dinge geändert oder eher weiterentwickelt.

Fangen wir damit an, dass wir mittlerweile so ziemlich immer unsere Handys mitnehmen, wenn wir das Gelände verlassen. Vorher hatten wir da echt zu viel Angst, dass wir deswegen womöglich überfallen werden. Deswegen steckt das Handy auch immer zwischen Hosenbund und Bauch und das Oberteil wird drüber gezogen, damit man es auch ja nicht sieht. Ist wirklich die sicherste Methode um das Handy zu verstecken und wurde uns auch von jeder Tía hier empfohlen. Das Ergebnis: Wurden bisher nicht überfallen und sind immer noch im Besitz unserer Handys.

Bei unserer Arbeit hat sich nicht wirklich etwas verändert. Wir werden nur etwas selbständiger, was unsere Aufgaben angeht und die Tías lassen uns auch mal mit den Kindern alleine, wenn sie etwas erledigen müssen. Bei mir ist es sogar so, dass ich vormittags ab und zu noch bei etwas helfen oder etwas länger bleiben soll. Dafür darf ich dann abends entsprechend früher gehen, was echt super ist. Die Kinder sind auf Dauer doch etwas anstrengender als gedacht, es sind halt immer noch Kinder und einige kommen aus einem nicht ganz so positiven Umfeld.

Dann sind vor etwas mehr als einer Woche auch die letzten Freiwilligen von Kolping hier in Ecuador angekommen. Zwei von ihnen (Greetje und Sarah) wohnen nun auch in Santo Domingo und haben uns dann ein paar Tage darauf einen spontanen Besuch abgestattet, der jedoch relativ kurz ausfiel, da Jule ich noch arbeiten mussten. Aber das nächste Wiedersehen mit ihnen hat nicht lange auf sich warten lassen.

Letzten Samstag haben wir nämlich erst versucht, ein Postfach zu eröffnen, was leider nicht geklappt hat, da keine von uns beiden daran gedacht hatte, nach den Öffnungszeiten zu schauen. Zum Glück bemerkten wir das, bevor wir in ein Taxi stiegen. Wir entschieden uns dann, zu einem „Spieleevent“ der Caritas zu fahren, zu dem wir von den anderen zwei Freiwilligen (Lara und Marvin, die mit uns ankamen) eingeladen worden waren. Sie waren bei der Planung dabei, weil Bryan, ein Lehrer aus ihrem Projekt, den Nachmittag veranstaltete. Wir lernten dort ein paar Kennenlernspiele, Ice Breakers und Wups kennen. Einige ähnelten welchen, die wir schon kannten, sie waren halt nur auf Spanisch. Greetje und Sarah stießen dann auch irgenwann dazu und der Lehrer bat mich, die Spiele ins Deutsche zu übersetzen. Aber wir lernten auch ein paar Leute kennen, darunter Hermana Laudres, die uns zu ein paar Events der Kirche einlud. Nach der Veranstaltung brachten wir noch etwas bei Bryan vorbei und gingen dann mit ihm, Hermana Laudres und noch einer weiteren Frau Eis essen. Auf dem Weg trafen wir noch eine Lehrerin, die uns einlud, am Abend tanzen zu gehen. Nur konnten Jule und ich nicht mit, da wir keine Schlüssel für das Valle Feliz hatten. Wir (die Freiwilligen) und Hermana Laudres machten uns dann auf den Weg zurück, dabei zeigte die Hermana uns spontan die Kathedrale von Santo Domingo und lud uns zu Kaffee und Tee zu ihr ein. Sie nahm uns dann in ihre Gemeinschaft mit, in der zu diesem Zeitpunkt niemand war und erzählte uns noch einiges. Danach waren wir Freiwilligen noch alle zusammen essen, bevor Jule und ich ins Valle Feliz gingen.

Sonntags haben wir wieder den Markt besucht, diesmal mit Greetje und Sarah, und ich habe meine Handels-Skills sehr verbessert. Ich habe es (zweimal) geschafft ein T-Shirt von 24$ auf 15$ runterzuhandeln, wobei es beim zweiten Mal ziemlich knapp war. Einige Händler handeln aber auch von selbst runter, ich hatte eine Jacke gefunden, die eigentlich 24$ gekostet hat. Der Händler meinte dann, er würde sie mir für 20$ verkaufen und als ich sie anprobiert hatte, meinte er, ich müsste nur 18$ zahlen. Als ich ihm dann den 20$ Schein gab, bekam ich einen 5$ Schein zurück. War schon ziemlich interessant.

Am Montag fand dann eine etwas wichtigere Veranstaltung statt: Nämlich die Willkommensfeier von Hermanita Carmela, die das Valle Feliz leitet. Dafür wurde in jedem Haus seit letzter Woche an einem „Herzlich Willkommen“ Schild gebastelt und Vorbereitungen getroffen. Die ganze Feier fand unter einem großen Dach statt. Die älteren Mädchen führten zwei Tänze für sie vor, ein paar Leute sagten ein paar Worte zu ihrer Rückkehr und die Häuser begrüßten sie der Reihe nach mit ein paar Rosen und dem Schild. Anschließend gab es ein kleines Sandwich und Torte (beides richtig lecker) und Hermanita Carmela verteilte Schokolade an die Kinder. Zudem wurde die neue dritte Freiwillige Mona begrüßt. Sie kam am 3. September im Valle Feliz an und bleibt für 11 Monate, sie ist ohne Organisation hier.

Hermana Carmela ist eine sehr freundliche Person, sie begrüßte uns kurz, bevor die ganze Feierlichkeit begann. Ein richtiges Gespräch führten wir erst am Mittwoch mit ihr. Bei dem Gespräch gab sie uns Schlüssel für das Tor und unser Haus (in dem wir jetzt für 2 Wochen alleine leben, da die zwei unteren Etagen gestrichen werden) und gab uns Geld, damit wir uns Milch, Brot und ähnliches kaufen können. Wir werden ab sofort alle 2 Wochen Geld erhalten, um uns am Wochenende verpflegen zu können. Zudem klärte sie uns darüber auf, dass wir Hygienemittel wie Zahnpasta, Seife, Shampoo etc. vom Valle Feliz erhalten und nicht selbst kaufen müssen, was eine sehr große Erleichterung für uns ist.

Ansonsten haben wir es am Dienstag dann doch noch geschafft, ein Postfach zu eröffnen, welches wir uns jetzt zu viert teilen, aber das macht es für jeden von uns günstiger und unsere Wochenendplanung ist fast fertig. Dieses Wochenende geht es nämlich nach Quito in den historischen Teil. Könnte ziemlich interessant werden und wir können dort etwas mehr Zeit verbringen, da Quito nur knapp 2-3 Stunden von Santo Domingo entfernt ist.

Ein paar Bilder kommen erst in den nächsten Tagen, da das Wlan momentan nicht sehr gut ist und es nicht reicht, um Bilder hochzuladen. Ich hoffe es klappt so schnell wie möglich.

Damit sonnige Grüße aus Ecuador

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Noch einen kleinen Einblick in die Kathedrale .
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