189 Tage in Ecuador

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Seit Panama ist nicht allzu viel passiert.

Am 29. Januar hatte das Baby, dass seit meiner Anfangszeit hier ist, seinen ersten Geburtstag. An diesem Tag fand aber nur eine kleine Feier im Kreise der Bewohner von Haus 1 statt. 2 Tage später fand dann die große Feier mit allen aus dem Kindergarten statt. Die Torten waren wie immer so ein kleines Highlight.

Am ersten Tag des Februars fand im Kinderheim eine kleine „Graduationsfeier“ statt, diese wurde aber von einer Schule veranstaltet, zu der einige unserer Mädchen gehen. Hier ist es nämlich so, dass sie eine Art Aufstiegsfeier erhalten, wenn sie in die erste Klasse kommen (wenn ich es richtig verstanden habe). Aus meinem Haus nahm auch ein Mädchen teil. Das ganze heißt aber, dass das Schuljahr nun beendet ist und nun die zwei Monate Ferien anstehen.

Die Ferien haben also begonnen und die Kinder hängen jetzt den ganzen Tag im Kinderheim und müssen bespaßt werden, damit sie ihre Energie auslassen können. Wir arbeiten deswegen nun von 8:30 Uhr bis 12:30 Uhr und von 13:30 Uhr bis 17:30 Uhr. Die Mittagspause verschiebt sich hin und wieder, aber sie ist eindeutig viel zu kurz. Kann man aber leider nicht ändern….

Ein paar Tage später kamen vier neue Freiwillige, sie arbeiten aber nur einen Monat hier. Diese „Freiwilligen“ sind eigentlich Austauschschüler aus Dänemark, Belgien, den USA und Deutschland und sind durch ihr Programm dazu verpflichtet, während ihrer zweimonatigen Ferien einen Monat soziale Arbeit zu leisten. Sie spielen also von Montag bis Mittwoch für jeweils 2 Stunden mit den Kindern und ich bin darüber ziemlich glücklich, weil wir dadurch eine kleine Pause haben.

Wir sind übrigens wieder drei Freiwillige im Valle Feliz. Die Freiwillige ohne Organisation hat Mitte Januar frühzeitig das Jahr hier beendet, um in einem anderen Projekt zu arbeiten. Einige Tage später kam dann aber Luisa, mit der wir uns gut verstehen. Sie bleibt aber nur etwas über 3 Monate und reist dann im April wieder zurück nach Deutschland.

Da Ferien sind, gibt es natürlich wieder einige Ausflüge. Einmal ging es in ein Schwimmbad, diesmal war ich sogar dabei. Aber dieses Schwimmbad ist mehr ein Wasserspaßpark als ein Schwimmbad. Trotz Erkältung war ich auch im Wasser, damit meine Kinder ja auch von jemanden aufgefangen werden, wenn sie die Rutschen runter gerutscht sind. Am Ende gab es sogar etwas „Bailo Terapia“ in einem Raum des Schwimmbades. Wir haben auch einen botanisches Garten besucht, zwar konnten wir ihn nicht ganz durchlaufen, aber es war schön. Den Kindern war das aber etwas zu anstregend wegen dem ganzem Gehen, sie hatten aber trotzdem sehr viel Spaß.

Am Valentinstag sind dann zwei meiner Mädchen zu ihrer Tante gegangen, sie haben so endgültig das Kinderheim verlassen. Ich war schon etwas traurig, da diese beiden seit Beginn meines Jahres da waren und die eine auch immer für ein klein wenig Aufregung aber besonders für Leben im Haus gesorgt hat.

Nachmittags gab es eine kleine Valentinstagsfeier, die aber unter dem Thema „Tag der Liebe und der Freundschaft“ lief, bei der ich leider auf die Babys im Haus aufpassen musste. Mir wurde aber etwas Torte mitgebracht und ich habe auch Schokolade von der Schwester erhalten.

Am Tag darauf hat hier dann ein Fußballturnier begonnen. Jeden Freitag wird nun Fußball gespielt. Es gibt insgesamt sechs Teams, die in Farben aufgeteilt sind. Eine Tía aus Jules und meinem Team hat sich bereit erklärt, Trikots auszusuchen und kam dann mit FC Bayern Trikots an. Allerdings war der erste Tag besonders, da auch fremde Leute ins Kinderheim kamen und jedes Team eine „Señorita Deportiva“ hatte, die besonders herausgeputzt war. Die fremden Leute stellten sich als Jury für die Wahl der besten Señorita Deportiva und des schönsten Teams heraus. Mein Team gewann den Preis für das schönste Team und ich bin der Überzeugung, es lag an den Rot-Weißen Schleifen, die wir an unseren Zöpfen hatten. Nach den ganzen Wahlen begannen dann die Spiele. Auch wenn Jule und ich kein Fußball spielen können, müssen wir mitspielen. Zumindest können wir den Gegnern im Weg stehen, naja auch denen aus unserem Team. Uns hat aber auch niemand gefragt, ob wir Fußball spielen können.

Es gab auch eine kleine Ausnahmesituation, in der ich zwei Tage lang in einem anderen Haus aushelfen musste und ich muss sagen, ich kam mir ein wenig überflüssig vor, weil es einen anderen Tagesablauf gab, den ich nicht kannte. Generell habe ich mich dort nicht so richtig wohlgefühlt und habe mich dann gefreut, als ich wieder in meinem Haus arbeiten konnte. Also die Menschen aus dem Haus waren auch alle super lieb und haben mir zu helfen versucht, aber es war halt zu ungewohnt für mich. Mein normales Arbeitshaus ist nun mal etwas lebendiger und chaotischer.

Am Wochenende waren Jule, Luisa, Lara und ich dann in Quito. Nächstes Wochenende beginnt dann das Zwischenseminar und bis dahin lasse ich mich von meinen Kinder stressen.

Naja, vielleicht ist doch einiges seit Panama passiert.

Damit liebe Grüße aus Ecuador

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